Geld regiert die Bühne

Erfolg war nicht nur Inhalt des Musiktheaters «Money Money» – auch Ergebnis.

Ronnie Zumbühl im Zofinger Tagblatt vom 2. September 2015

Jacht, Sportwagen, Champagner, weisser Sandstrand – die Diashow vor der Vorstellung des Musiktheaters «Money Money» im ehemaligen Kino Alass in Zofingen regte bereits zum Schmunzeln an. So unterschiedlich die Vorstellungen von Erfolg sind, so unterschiedlich sind die Wege dorthin.

Die Vorstellung am Montagabend wurde gut besucht, die Plätze im «Alass» waren bis in die hintersten Reihen besetzt. In den drei Vorstellungen beleuchteten die Initiantinnen Anna Merz, Chorleiterin Zofisingers, und Lotti Walti, Regisseurin, das Thema Geld von unterschiedlichen Seiten. Und machten das Thema mit eingängigen Szenen für alle Besucher zugänglich. Herausgekommen ist ein Musiktheater mit den Zofisingers und den Profimusikern der Band Kult.

Lamento: Konsum der Frau

Mit Geldgeklimper und dem Song «Money» von Pink Floyd begann die Vorstellung. Anna Merz, die die Songs arrangierte, orchestrierte den Chor im passenden goldenen Paillettenoberteil. Nach dem Song «Can’t buy me love» von den Beatles und «Geld ist nicht wichtig» von Alex Berlin ging es in die erste Szene «Unglücklich»:

Felicitas arbeitet in einem Variété und findet keine andere Arbeitsstelle, da sie keine Berufslehre absolviert hat – sie ist unglücklich und gaukelt ihren Eltern vor, sie arbeite in einer Schokoladenfabrik. Geld war in dieser Szene also nur Symptom, es geht um mehr, es geht um Status und Erfolg. Die zweite Szene stand unter dem Motto Wünsche. In der Rolle eines Franzosen lamentierte ein Zofisinger über das Konsumverhalten seiner Frau in Bezug auf Schuhe. Danach traten abwechslungsweise Charaktere auf die Bühne, die ebenfalls ihre innigsten Wünsche preisgaben. «Ich wünsche mir ein iPad», sagte ein Junge. Im Anschluss stimmten die Zofisingers mit der Band das Lied «Wer soll das bezahlen» an. In der dritten Szene brillierte vor allem Fred Göbel. Der Rothrister in der Rolle als Mittelloser besang wehmütig den Traum von Reichtum mit dem Song «Wenn ich mal reich wär» aus dem Musical Anatevka, als wüsste er, dass dieser Traum Traum bleiben würde. Er schloss seinen Auftritt mit: «Lieber Gott, ich weiss, wir sind das auserwählte Volk, aber könntest du nicht mal andere berücksichtigen?» Und fügte verschmitzt an: «Oder wenigstens mir etwas mehr geben.» Zum Schluss präsentierten die Zofisingers noch einige Klassiker wie «Kiosk» von Polo Hofer oder «Money, Money, Money» von ABBA.

«Money Money» war ein gelungenes Musiktheater und regte sicherlich den einen oder anderen Besucher an, sich wieder einmal Gedanken über das liebe Geld, Ruhm und Erfolg zu machen.

Zufriedenes Resümee

Auch Anna Merz zieht ein freudiges Resümee über das neunte Projekt der Zofisingers. «Ich bin sehr zufrieden mit den Vorstellungen, zumal wir nur wenige Male geprobt haben. Unsere drei Vorstellungen wurden gut besucht.» Und: «Es wird auch nicht das letzte Projekt gewesen sein.»