«Ich wär so gerne Millionär»

Gesamtleiterin Anna Merz und Regisseurin Lotti Walti erzählen über ihr Musikprojekt mit den Zofisingers.

Emiliana Salvisberg im Zofinger Tagblatt vom 20. 8. 2015

Es regnet Geldscheine und die Münzen klimpern zwischen den Fingern. Anna Merz und Lotti Walti baden mit den Zofisingers im Geld – jedenfalls musikalisch- theatralisch. Die Zofinger Pianistin und die Rothrister Regisseurin stecken mitten in den Proben für ihr Stück «Money, Money». Der Titel ist Programm und verspricht facettenreiche, vergnügliche Stunden für Auge, Ohr und Gemüt.

«Kohle, Pinke oder Stutz, bei uns dreht sich diesmal alles um das mehr oder weniger liebe Geld. Es ist ein leichtes Stück über ein schwieriges Thema», sagt Anna Merz. Die Zofinger Pianistin und Gesamtleiterin des Chors Zofisingers wollte schon lange das Dauerthema musikalisch angehen. Im letzten Herbst fasste sie den Entschluss. «Vor der Aufhebung des Euro-Mindestkurses und des erstarkten Frankens», sagt sie lachend. Sie recherchierte nach Chorarrangements, arrangierte diesmal aber fast alle Nummern gleich selber. Die Palette reicht von Polo Hofers «Kiosk» über «Money, Money, Money» von Abba bis zu den Prinzen und ihrem «Ich wär so gerne Millionär». Und Anna Merz entdeckte, dass Italiener die Liebe in allen Tonlangen besingen, nur nicht das Geld. Weil einer der Zofisinger-Projektsponsoren nach einem italienischen Lied verlangte, fand sie schliesslich die barocke Ariette «Chi vuol comprar la bella calandrina» von Niccolò Jommelli. «Obwohl es aus einer ganz anderen Epoche stammt, passt es», sind sich die beiden Frauen einig.

Bewährte und neue Mitglieder

Anna Merz kann bei ihrem neunten Zofisingers-Projekt wiederum auf engagierte und bewährte Chormitglieder setzen. So beispielsweise auf Peter Glogner, der durch seine Frau Marlise dazugestossen ist. Der Lehrer aus Murgenthal wirkt zum fünften Mal mit und hat alle Hände voll zu tun mit der Werbung. Das Ehepaar hat auch seine Tochter Katja mit dem Zofisingers-Fieber infiziert. Die wirkt zum dritten Mal mit. Zum wiederholten Mal ist auch Fred Göbel aus Rothrist dabei. Der ehemalige Berufsmusiker und Wirt des Rothrister «Sennhofs» spielte vor elf Jahren auf der Thuner Seebühne in «Anatevka» als Tevje die Hauptrolle. In «Money, Money» wird er das Lied «Wenn ich einmal reich wär» zum Besten geben. «Ich bin ebenfalls eine Wiederholungstäterin», sagt Lotti Walti. Zum dritten Mal agiert sie als Regisseurin. Da auch die Rothristerin auf keine Vorlage zurückgreifen kann und will, hat sie die Geschichte selber erfunden und die Dialoge und Monologe geschrieben. Mit derselben Begeisterung baut sie auch jedes Mal eine Massenszene ein. «Vom Chaos in die Ruhe. Eine echte Herausforderung, die viele Regisseure meiden. Ich liebe es.» Was die Kostüme, Requisiten und das Bühnenbild anbelangt, wird Lotti Walti erstmals durch Barbara Zemp aus Zofingen unterstützt. Bewährt sind auch die Videoprojektionen während der Vorstellungen. Hinter der Kamera steht Doreth Zemp aus Rothrist. Und wie schon bei den letzten Programmen ist wieder die Band Kult mit dabei. Diese setzt sich aus den Profimusikern Martin Zangerl (Klavier), Hansjörg Brugger (Violine), Christian Bertschi (Klarinette) und Christian Lienhard (Bass) zusammen. «Sie gehören einfach dazu», betont Anna Merz.

Lebensfreude pur

Für die Chormitglieder bedeutet das Mitmachen nicht nur viele Probeabende, sondern auch zu Hause für den Auftritt zu üben. Anna Merz hat dafür viel Vorarbeit geleistet. Die Noten und CDs mit den Stücken sind seit der ersten Probe bei den Mitgliedern. Mit vollem Einsatz gibt die 63-Jährige jeweils am Mittwochabend den Takt an. «Ich versuche immer etwas Einzigartiges zu schaffen», betont Anna Merz, die schon zahlreiche musikalische Projekte inszeniert hat. Die Ideen gehen der Musiklehrerin an der Kantonsschule Zofingen nicht aus. Sie schwärmt von ihrer grossen Leidenschaft, der Musik, und erzählt begeistert von den Zofisingers. «Es macht einfach Freude, mit so begeisterungsfähigen Frauen und Männern jeden Alters zu musizieren. Ich spüre jedes Mal Lebensfreude pur, die auch auf das Publikum überspringt.»

In Lotti Waltis Geschichten dreht sich nicht nur alles um die harte Währung, sondern auch um das liebende Herz. «Grosse Gefühle gehören für mich dazu», betont die 67-Jährige aus Rothrist. Die Regisseurin sowie auch Gesamtleiterin Anna Merz freuen sich auf die drei Vorstellungen: «Reich werden wir auch mit diesem Projekt nur in Bezug auf die Erfahrungen.»

 
Samstag, 29. August 2015, 19:30 Uhr Kino Alass
Sonntag, 30. August 2015, 17:00 Uhr Kino Alass
Montag, 31. August 2015, 19:30 Uhr Kino Alass

 
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